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Das Patientenzimmer der Zukunft

Bild: Kristine Mengel

Im Zeitalter der Digitalisierung verändern sich auch die Ansprüche an Krankenhauseinrichtungen. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Jeder kennt doch sicherlich diese Situation: Eine Freundin, ein Verwandter liegt im Spital. Ob Routineeingriff oder Unfall, einige Tage Aufenthalt sind unumgänglich. Für den Betroffenen ist der Aufenthalt naturgemäß nicht sehr angenehm, schon aus körperlichen Gründen. Oft sind Schmerzen trotz entsprechender Medikation ein stetiger Begleiter des Patienten – zumindest aber ist er müde von den Strapazen, die mit medizinischen Behandlungen einhergehen. Das sind Dinge, die auf den ersten Blick sichtbar sind.

Familie und gutes Personal als Heilungskomponente

Erst bei näherem Hinsehen entfaltet sich auch die psychische Komponente. Heilungsprozesse sind auch für den Geist belastend. Werde ich wieder völlig hergestellt? Wie lange wird es dauern, bis ich wieder völlig fit bin? Immerhin: Wer über Familie und gute Freunde verfügt, hat im Spital wenigstens ab und zu etwas Gesellschaft. Das tut gut und hilft, diese schwierige Zeit besser zu ertragen.
Noch wichtiger ist das medizinische Personal. Wer sich gut aufgehoben fühlt, wird leichteren Herzens durch den Aufenthalt kommen und sich rundum wohler fühlen. Hier liegt ein Knackpunkt: Der Fachkräftemangel im Gesundheits- und Pflegesektor wächst stetig. Krankenhäuser stehen zudem vor der Herausforderung, immer effektiver werden zu müssen und gleichzeitig immer anspruchsvollere und mehr Leistungen in Medizin und Pflege zu erbringen.

IT gegen den Papierkrieg

Dabei kann die Technik helfen. IT-basierte Verwaltungssysteme reduzieren den Papieraufwand und geben den behandelnden Personen alle Infos auf einen Blick. Das ist auch für den Patienten angenehm: Er muss nicht bei jeder Behandlung alles von vorn erklären, sondern kann darauf vertrauen, dass der jeweilige Facharzt umfassend informiert ist.
Auch der Heilungsprozess an sich – also jene Zeit, in der keine aktiven Eingriffe vorgenommen, keine Medikamente oder Infusionen gegeben werden – wird so besser nutzbar. Automatische Diagnostik- und Überwachungsprogramme messen körperliche Signale und können so helfen, den laufenden Prozess zu optimieren. Patienten wiederum können sich auf diesem Weg besser entspannen und ruhiger schlafen, weil sie wissen, dass im Notfall eine automatische Warnung an Ärzte und Pfleger ergeht, wodurch akut benötigte Hilfe schneller eintreffen kann.

Komfort und Unterhaltungselektronik beschleunigen die Genesung

Dass ein positives Umfeld massiv zur Genesung beiträgt, leuchtet jedem ein, der schon einmal ein Krankenhaus betreten hat. Wem im Spital der Geruch von Desinfektionsmitteln entgegenschlägt, dem beschleunigt sich der Puls, ein Unwohlsein entsteht und damit auch der Wunsch, so schnell es geht, wegzukommen. Kein Wunder, dass sich Spitäler immer stärker um Privatsphäre, Komfort und Wohnlichkeit für PatientInnen bemühen.
Dazu gehört neben schöneren Zimmereinrichtungen auch Unterhaltungselektronik. Ein einsamer Zwei-Kanal-TV im Gemeinschaftsraum war vorgestern: Manche Spitäler geben ihren PatientInnen schon heute die Möglichkeit, vom eigenen Tablet aus entweder mit dem Pflegepersonal zu kommunizieren oder die Geräte mit dem hauseigenen Unterhaltungssystem zu verbinden. Dabei sollen die PatientInnen mit ihren eigenen Geräten, die sie bestens kennen, Zugang zu TV, Radio und Internet erhalten.
So wird übrigens auch die Hygiene verbessert, weil die Geräte nicht von Patient zu Patient weitergeben werden. Und angenehmer ist der Aufenthalt somit auch – was ja letztlich das wichtigste Ziel eines Spitals ist und bleibt.

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