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Hygiene im Krankenhaus

Foto: Igisheva Maria via Shutterstock

Univ.-Prof. Dr. Ojan Assadian über zukünfitge Maßnahmen und Herausforderungen im Hygienemanagment.

Univ.-Prof. Dr. Ojan Assadian

Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krankenhaushygiene
Foto: WILKE FOTOSTUDIE

Durch die aktuelle Situation liegt der Fokus mehr denn je auf der Hygiene im Krankenhaus. Was gibt es aktuell zu beachten?

In erster Linie muss darauf geachtet werden, dass Infektionen sowohl beim Personal als auch bei den Patienten, vermieden werden. Durch die Pandemie ist dies auch augenscheinlich geworden. Mikroorganismen und Infektionen gab es auch schon vor COVID-19, somit hatte das Thema Hygiene im Krankenhaus schon immer eine große Bedeutung – nicht nur für uns Hygieniker. Die Maßnahmen, die jetzt gesetzt werden, werden auch in Zukunft gebraucht und eine tragende Rolle bei der Vermeidung von beispielsweise postoperativen Wundinfektionen spielen.

Was bedeutet dies für die Führungskräfte?

Vor allem auf Leitungs- und Vorstandsebene ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass ausreichend Experten auf dem Gebiet der Hygiene zur Verfügung stehen bzw. auf die erforderliche Expertise zurückgegriffen werden kann. Bestehendes Personal kann durch Schulungen seine Expertise schärfen, mittelund langfristig muss aber außerdem für „Nachwuchs“ gesorgt werden, um diese Expertise zu erhalten. Besonders im Bereich der Hygiene gibt es allerdings keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege, die über die notwendigen Ressourcen für die optimale hygienische Versorgung Auskunft geben. Man weiß immerhin genau, wie viel Personal es braucht, um 100 Patienten dialysieren zu können – aber nicht wie viele Experten im Hygienebereich nötig sind, um möglichst viele Neu- oder postoperative Infektionen zu vermeiden.

Kann künstliche Intelligenz hier Abhilfe schaffen?

In gewisser Weise, ja. Wir brauchen Hygieneexperten und Expertise. Expertise muss aber nicht unbedingt von Menschen abgedeckt werden. Hier gibt es durchaus Überlegungen, wie AI diese liefern kann. Es gibt bereits technische Systeme, um bestimmte Hygienefragestellungen zu verstehen, analysieren und zu lösen – beispielsweise im Händedesinfektionsbereich, wo die Desinfektionsspender mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sind. Das A und O ist natürlich, wie und wo ich meine Ressourcen optimal einsetze – ob nun im Personal- oder technischen Bereich. Am wichtigsten ist dabei immer, dass die Expertise erhalten und erweitert wird.

Sie möchten mehr erfahren?

Weitere Informationen finden Sie unter www.oegkh.ac.at/home

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